Rosmarin Ruesch

Arbeitslos und Neuanfang

 «....dann, nach dem letzten Stellenverlust 1991 habe ich 360 Offerten geschrieben und konnte mich nirgends vorstellen. 53 Jahre alt, Krisenjahre 91/92, den Werbefirmen gings schlecht.

Durch die Erfahrung, keine feste Stelle mehr zu finden, nicht mehr täglich zur Arbeit zu gehen, war ich am Boden zerstört.

Dann habe ich angefangen, einen Laden zu suchen. Aber alles war zu teuer. Eines Tages überraschte mich mein Mann mit der Lösung, neben seinem Büro in der Nähe vom Klusplatz ein kleines freiwerdendes Ladenlokal zu mieten. Dann hatte ich noch die Möglichkeit, zwei Wohnungsräumungen zu übernehmen, das brachte einen schönen Stock für den Laden. So konnte ich am 1. Sept. 1992 anfangen.

Dann ging es mir wieder besser, das hat mir Freude gemacht, ich hatte ja bei Null angefangen.

....das wollte ich noch sagen: diese Entlassung durch meine letzte Vorgesetzte war eigentlich ein grosses Glück für mich, denn, was würde ich denn jetzt tun? Zu Hause sitzen, zerfallen, krank sein? Und mein Mann - ich hätte es ja nicht hingekriegt, nicht wahr? Wenn Sie angestellt sind, können Sie nicht sagen, heute um drei muss mein Mann zur Chemotherapie, ich muss ihn begleiten. So konnte ich einfach kurz den Laden schliessen.»

 

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