Rosmarin Ruesch

Die Kunst, mit wenig zu leben.

«Es begannen dann Schwierigkeiten mit meinem Mann..... und immer hatten wir Geldprobleme, ich musste für alles aufkommen.    

Mein erster Flohmarkt, mit 1 Meter Tischfläche, und beim ersten Mal habe ich 113 Franken eingenommen, das war toll! So viel Geld. Und der Winterflohmarkt am Stadelhofen, den habe ich organisiert: so viel Arbeit, aber ich habe auch recht gut verdient. Das war eine Glücksphase, das hat man manchmal. Da wird einem noch mehr gegeben, wenn’s einem gut geht.  

Mein zweiter Mann, der hat auch wenig verdient, aus dem Grund hätte ich meinen ersten Mann nicht verlassen müssen, aber, es geht ja eigentlich immer, es geht immer. Auch als er später krank wurde, und ich wusste: Ich muss etwas verdienen, wir müssen von etwas leben.  

Ja, plötzlich ist man alt, und man macht weiter und weiter, von der AHV kann man ja nicht leben, ich hab zwar das Maximum, aber das reicht gerade knapp für die Krankenkasse und den Mietzins. Pensionskasse wurde erst obligatorisch in dem Jahr, in dem ich in die Selbständigkeit wechselte. Kann man von der AHV leben? Ich frage jeweils andere Leute. Aber die sagen nichts, die sind alle aus der Generation, in der man nicht über finanzielle Angelegenheiten sprach. Ich habe ja auch nie über den Lohn gesprochen. Aber jetzt würde es mich interessieren, wovon Gleichaltrige wirklich leben.»
 

Diese Website verwendet nur die notwendigen Cookies, die erforderlich sind, um das Erlebnis optimal zu gestalten. Mehr dazu