Silvia Heiniger vereint eine Art Generationenmix in sich. Auf ihrem Weg vom Mädchen zur reifen Frau oszilliert sie immer wieder zwischen verschiedenen weiblichen Rollen.
• Als Kind und gleichzeitig „Mutter“ für den zehn Jahre jüngeren Bruder.

S.H. Mitte, mit Schwester und Bruder
• Als Mutter zweier Söhne, und gleichzeitig als „Jugendliche“ neben einem „Papa“, während der Suche nach dem beruflichen Lebensweg.

Silvia Heiniger rechts, mit Ehemann, Söhnen und Mutter
• Als Mutter und als junge Frau, die sich aus der Abhängigkeit vom „Vater“ löst.
«Ich ging bei Nacht und Nebel und war mir sicher, sobald ich Job und Wohnung habe,
hole ich die Kinder.»
• Als junge Berufsfrau, Mutter und gleichzeitig „Kollegin“ von ihren Söhnen.
«Die erste Stelle, das war im Gfellergut, Justiz- und Jugendheim. Ich betreute junge Erwachsene, so zwischen 17 und 23, die in Jugendwohnungen in der Stadt lebten. Meine Söhne haben das sehr geschätzt, der Jüngere, der kiffte damals viel, und dank meiner Arbeit mit Jugendlichen behielt ich immer einen guten Zugang zu ihm. Wir haben immer darüber gesprochen, ich kannte natürlich auch die Sprache.»
• Als erfolgreiche Berufsfrau und Vorgesetzte, und gleichzeitig immer wieder als Lernende.

S.H. links, mit Schwester, 2008
• Als Grossmutter, und gleichzeitig als «Mutter» und «Kollegin» ihrer Enkel.

«….meine Enkel also spiegeln mich. Der eine jetzt im Bezug auf Konsum, wenn ich z.B. etwas kaufen möchte und ihn um Rat frage, dann sagt er: Nonna, wozu brauchst du das? Oder die Enkelin spiegelt mich im Bezug auf meine Ängste: was du immer voraus denkst und befürchtest - wir sind jetzt heute hier…. oder im Bezug auf Nachlässigkeit bei der Kleidung: da braucht es nur einen Blick von oben nach unten: also Nonna, kommst du so? Und dann sagt sie aber auch, ach schon gut - also auch tolerant…. Dem Kleinen sagen zu dürfen: barfuss laufen ist cool! Ich merke, das tut mir gut, dass wir uns gegenseitig beeinflussen.