Katharina Hodel

Bildung und Schlosswil - Wechsel in grössere Welten    

Der Sprung nach Bern ins «Ruebliseminar», dem Lehrerseminar für Hauswirtschaft, ist Frau Hodel nicht schwer gefallen. Sie hatte sich selber für diesen Ausbildungsweg entschieden. Ihre Offenheit Neuem gegenüber machte ihr diesen Schritt leichter. Sie kann sich an keinen Durchhänger erinnern. Auf Mitschülerinnen aus allen Kantonsteilen zu treffen, bezeichnet sie als prägend. Sie lebte anfänglich im Internat des Wohnheims und schliesslich zusammen mit einer Freundin in deren Unterkunft.  

Bevor sie aber ins Seminar eintreten konnte, ergaben sich für Frau Hodel zwei Zwischenjahre. Im ersten, als sie sich noch nicht für das Seminar entschieden hatte, absolvierte sie das bäuerliche Haushaltungslehrjahr. Das war in Allmendingen bei einer Familie mit vier Kindern, wo ihr endgültig klar geworden ist, dass für sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin nicht in Frage kommt. Im zweiten, da der Eintritt ins Seminar nach bestandener Aufnahmeprüfung ein Praxisjahr verlangte, verbrachte sie einen Welschlandaufenthalt in einer Metzgerfamilie; und sehr gefallen hat ihr dann die Arbeit in einem Hotel in Gunten.  

Die Arbeit im Hotel wurde für Frau Hodel zu einer Begleiterin während der Seminarzeit. Zunächst kam es von der Schule aus zu Einsätzen im Restaurationsbetrieb von Hotels, vor allem im renommierten «Schweizerhof» in Bern. Dort erhielt sie Einblick in die grosse Welt, die Welt der höheren Gesellschaft. Das hat sie beeindruckt, ohne dass dies aber Spuren hinterlassen hätte. Mit solchen Einsätzen, auch in andern Hotels, aber auch in Ferienlagern, verdiente sie ihr Taschengeld.  

Nach Abschluss ihrer Ausbildung blieb sie aber nicht in dieser Welt. Nach einem kurzen Intermezzo in Konolfingen fand sie ihre Lebensstelle und ihren Lebensmittelpunkt in Schlosswil, einem Bauerndorf, knapp so gross wie ihr Geburtsort Trimstein. Diese Welt machte sie, mit ihrer Familie, als Zentrum zu ihrer grossen Welt. In diese brachte sie ihre Gestaltungskraft ein. In dieser entfaltete sie sich zu einer prägenden Persönlichkeit, zu einem Scharnier zwischen Generationen und zwischen Institutionen und deren Klientel. Aber – die Voraussetzung – das Dorf bot ihr die Strukturen dazu. In so einem Dorf könne man viel machen, sagt sie.  

Dass Frau Hodel seit diesem Jahr, 2021, auch im von Senioren geführten Beizli in der Badi von Grosshöchstetten mittut und in Grosshöchstetten im Begriff ist, einen Treff für Senioren und Seniorinnen aufzubauen, ist bloss eine Ausweitung ihres Wirkens im Dorf. Zentrum bleibt Schlosswil, oder noch präziser, ab 1996 ihr eigener Wohnsitz auf dem Ballenbühl.               

Schülerinnen des Lehrerseminars für Hauswirtschaft in Bern 1971-75. Katharina Hodel ist die dritte von links.

Einsätze im Hotel Schweizerhof in Bern. Copyright: Hotel Schweizerhof Bern & Spa.

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